Da bin ich

Interview vom 14. Dezember 2000 in Frankfurt
von Inge Sauer

Auf der Kinderbuchmesse in Bologna erschien 1974 ein Buch wie eine Offenbarung zwischen all den pseudo-kindgemäßen und den hemmungslos schlecht illustrierten Büchern, es war Wir können noch viel zusammen machen. Dieses Buch, das 1975  den Jugendliteraturpreis gewann, hat bis heute nichts von seiner Frische verloren. Mit Opa Huckes Mitmachkabinett (Beltz und Gelberg, Weinheim 1976) hat Waechter das erste Buch geschaffen, in dem die Kinder aktiv werden durften: sie konnten Fettflecken machen und sollten es zerschneiden.

Nach 25 Jahren wiederum vertritt er Deutschland mit seinem Bilderbuch Da bin ich (Diogenes, 1997) auf der IBBY-Liste, mit Der rote Wolf (Diogenes, 1998) hat er 1999 den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Bilderbuch gewonnen. Sein Lebenswerk wächst unaufhörlich: Waechter war Mitbegründer und Mitarbeiter der ersten Stunde der Zeitschriften pardon und Titanic, Bücher für Erwachsene, Bilderbücher und Theaterstücke. Dabei haben sich zwar die Themen geändert, aber sie haben nichts von ihrer spielerischen Leichtigkeit verloren. Man hat nicht den Eindruck, daß es bei ihm Schaffenskrisen gibt.

Glaubst du, daß deine Bücher etwas bewirkt haben?
Das ist schwer zu beantworten …

Du hast doch etwas formuliert, Ideen eine Form gegeben, die damals sehr wichtig waren …
Neulich war ich in Hamburg und stand in einer langen Schlange an einer Theke, da drückten mir zwei junge Männer Bierflaschen in die Hand mit der Begründung: »Sie haben uns in unserer Jugend so viel Freude gemacht, da sollen Sie jetzt nicht länger anstehen.« Das ist kein Ausdruck von »viel bewirkt haben«, aber es freut einen. Es fiel auch das Stichwort ›Nörgel-Inge‹ aus Wir können noch viel zusammen machen, das ich schon ganz vergessen hatte …

Nach deinen ersten großen Erfolgen sah man unendlich viele »Waechter«.
Das ist eine Entwicklung, die einen nicht mit Stolz und Glück erfüllt.

Vielleicht helfen Epigonen manchmal, eine Botschaft zu verbreiten …
… in einer Welt, wo alles verkäuflich ist …

War es damals (in den 60er Jahren) schwer, einen Verleger für so »abgehobene« Illustrationen und so witzig-anarchische Geschichten zu finden?
Nein. Es war so, daß derzeit »antiautoritärer Geist« gerade für Aufsehen sorgte und ich richtig Anrufe bekam (von Rowohlt ging das aus), ob ich ihnen nicht etwas Antiautoritäres machen könnte. Es begann mit einem Lektor bei Insel, der dann aber zurückgepfiffen wurde von Unseld. Es gab einen großen Kreis von Studenten und Intellektuellen, die mitmachten – und da kam auch die Idee, Klassiker umzuschreiben. Es kann sein, daß bei so einer Diskussion der Begriff »Antistruwwelpeter« fiel, den ich dann aufgenommen habe.

Würdest du den »Struwwelpeter« heute auch noch so umfunktionieren oder würdest du ihn so lassen, wie er ist?
Für einige Sachen schäme ich mich und es wäre mir auch lieber gewesen, andere Bücher hätten sich so lange, aber der Antistruwwelpeter scheint mein bestverkauftes Kinderbuch zu bleiben. Ich habe es mehr als eine Satire gesehen als ein Kinderbuch. Aber da Kinderbücher von Eltern gekauft werden, setzt sich das eben durch und nicht Opa Huckes Mitmachkabinett.

Kann man sagen, daß im Zentrum Deiner Arbeit das Spielerische steht? Willst Du Menschen zum unorthodoxen, spielerischen, kreativen Umgang mit den Dingen bringen?
Ich glaube, die Leute, die das nötig haben, kaufen keine Bücher. Es ist mehr mein Spaß am Spielerischen.

Hast Du nicht eine Art Mission …
Es gab ja Mitspielsituationen am Theater, aber das hab ich auch schnell sein gelassen, als ich merkte, wie die Schauspieler darunter litten, unsicher wurden und unfähig waren, mit den Kindern zu spielen. Für »Opa Hucke« und das »Spiele«-Buch haben wir natürlich Spiele gesammelt, als ich noch der Spiel AG im Kinderladen angehörte. Es gibt sicher ein Anliegen, aber ich fühle mich wohler, wenn ich sage, daß es meine Freude ist. Das ist dann vielleicht wie ein Stein, der ins Wasser fällt …

Der Strich der drei »neuen Frankfurter« (Bernstein, Gernhardt, Waechter) nimmt ja die Zeichentradition Wilhelm Buschs auf, der sich wiederum an den Skizzen der großen alter Meister orientiert hat. War das eine bewußte Wahl?
Lange Zeit, als ich noch pardon-Mitarbeiter war, war mein Stil parodistisch. Ich war in vielen Zeichenstilen zuhaus – das ist ja für Satiriker viel wert. Das Altmeisterliche war eine Methode von vielen. Als ich anfing, war es Maurice Sendak, der dem angeblich »Kindgemäßen« (kräftige Farben, klare Flächen) das Atmosphärische gegenüberstellte. Da ist eine größere Magie möglich, das leuchtete mir sehr ein.

Du hast ja diesen Strich beibehalten – mit der Feder, mit der Rohrfeder, mit dem Pinsel …
Ob Rohrfeder oder Feder oder Pinsel – da kommen ja immer ganz unterschiedliche Ergebnisse heraus. Einer, der sich damit befaßt, wird den Strich kennen, das Gros der Leute wird Federzeichnungen verschiedenster Sorte für dasselbe halten. Ich bilde mir ein, das ist vielleicht eine Art Autostimulans, daß ich bei jedem Buch einen neuen Stil ausprobiere …

Du hast mal gesagt, daß du dich nie wiederholen möchtest …
Am Anfang bin ich immer ganz ratlos, ganz anders als zum Beispiel mein Sohn, der von vornherein einen ganz elaborierten Stil hat. Ich sehe mich eher im Gegensatz zu den vielen Zeichnern, die einen klar erkennbaren Stil haben, aber es kann sein, daß es viele gibt, die ähnlich rangehen, immer etwas völlig Neues zu beginnen glauben, aber letzten Endes immer erkennbar bleiben. Das letzte Buch habe ich als Linolschnitt gemacht. Das ist absolut nicht erkennbar.« (Steinhauers Fuß, Diogenes Zürich, Herbst 2001)

Hast Du eine klassische Zeichenausbildung?
Nein. Ich bin auf der Kunstschule Alsterdamm, einer Spezialschule für Gebrauchsgrafiker ausgebildet worden. Die hat sich orientiert an der schicken Schweizer- und Bauhaus–Gebrauchsgrafik: Typografie, klare Flächen usw. Zeichnen war eher etwas Verpöntes. Am Freitag ging man in den Hafen oder machte Aktzeichnungen. Das waren andere Lehrer, die gering geachtet wurden. Es war eigentlich eine sehr unkünstlerische Ausbildung. Ich denke, es war das Ausprobieren der verschiedenen Stile, das mich sicher gemacht hat, auch, daß ich nicht nur Fiktives gezeichnet hab, sondern – zumindest im Urlaub – auch nach der Natur.

Gehörst du zu den Zeichnern, die immer vor sich hinzeichnen?
Nicht so wie Fritz Weigle (F.W. Bernstein). Der zeichnet beneidenswert viel, wo er sitzt und steht – wo er die Augen aufschlägt, sieht er was zum Zeichnen. Es ist so eine Art Schule, die er sich selbst auferlegt hat. Ich finde das verdienstvoll.

Die ersten Bücher wenden sich ja ganz klar an Kinder wie: Wir können noch viel zusammen machen (Parabel, 1973), die Wandgeschichten (Beltz & Gelberg, 1976), Spiele (B&G, 1979). Aber die letzten können für Kinder und Erwachsene gleichermaßen faszinierend sein.
Ja – Der Frosch und das Mädchen (Diogenes 2000), das ich ja als Buch für Erwachsene konzipiert habe, ist ja auch für Kinder interessant. Wissenschaft ist spannend – die Tatsache, daß der Frosch das Tier ist, das wie kein anderes die Evolution vorantrieb; das an Land ging, die Entwicklung des Trommelfells, von Penis und Vagina eingeleitet haben soll …

Als du die »Mitmach«-Bücher gemacht hast, waren deine Kinder noch klein. Kamen die Ideen aus deiner direkten Erfahrung?
Ich habe mich sogar zu der Möglichkeit verstiegen, daß meine Schuldgefühle, zu wenig für sie dagewesen zu sein, mich dazu gebracht haben, wenigstens Bilderbücher für sie zu machen.

… grausamerweise für alle anderen Kinder dann ja auch …
Da gab es eine Diskussion mit Philip. »Fritz, was machst du da?« »Ich mal ein Kinderbuch.« »Ist das für mich?« »Ja.« »Krieg ich das? Ich mal dir auch eins.« Nach einer Stunde war er fertig und wollte seins haben. Dann erklärte ich ihm, daß das Buch gedruckt würde und daß das noch Monate dauern würde ehe Tausende Kinder das lesen könnten. »Wieso Tausende!?« Es gibt allerdings ein Kinderbuch, das ich erst für meine Kinder gemacht habe ehe es gedruckt wurde. Ein Schulheft, in das ich hereingezeichnet hab. Ich hab das gemacht, um sie zu ködern, daß sie mit mir auf die Lofoten reisten. Dieses Buch ist fünf Jahre später gedruckt worden. (Wer kommt mit auf die Lofoten? VSA Verlag Hamburg, 1981)

Ich weiß, daß du das Thema nicht liebst – aber kehren wir zur pädagischen Mission zurück. In den späten 60er Jahren hatte man doch so etwas – es war ja auch nötig, auf Dinge hinzuweisen … aber jetzt hast du eine distanziertere Haltung dazu.
Am deutlichsten wird das an meiner Beschäftigung mit Märchen. Die ersten Märchen waren keine Märchen, es waren Märchenstoffe, die zurückhistorisiert wurden in die Zeit der Ausbeutung, der Bauernkriege. Und mehr und mehr habe ich wieder auf die alten Märchenformen gesetzt, auf das Erzählen, auf die Fantasie und ich frage mich: Was bewirkt mehr? Wenn man zum Beispiel von der eifersüchtigen Stiefmutter erzählt, einem Kind, das den Vater liebt und die Mutter hasst – das bedeutet bei jedem lesenden Kind etwas anderes. Es bringt die Geschichte zwangläufig mit seinen eigenen Erfahrungen in Zusammenhang. Das bewirkt vielleicht viel viel mehr. Genau wie man auch sagen kann: Vielleicht bewirkt Shakespeare, dessen Absicht nie eindeutig war, mehr als Brecht.

Ich denke schon, daß du in den 70er Jahren sehr viel bewirkt hast …
… wenn du denn Recht hast …

Ist das so eine Art roter Faden bei dir: Kindern Mut zu machen, sich zu behaupten … auch wenn man ganz klein ist, man kann viel bewirken …
… es gibt sicher viele andere rote Fäden. Dadurch, daß ich so viele unterschiedliche Geschichten angegangen bin, wird es auch andere rote Fäden geben. Aber wenn du den roten Wolf nimmst – ist das nicht ein grandioses Mutmachbuch? Wo ein kleiner, puscheliger Hund seinen Mann – seinen Wolf – steht.

Wenn man Kindern vermittelt, unkonventionelle Wege zu gehen, Dinge spielerisch anzugehen, kreativ zu sein, in einer Gesellschaft, die stark rationalisiert und immer noch auf Anpassung aus ist, das hat doch auch mit Mutmachen zu tun?
Auch die Liebe zu praktizieren, hat was mit Mut zu tun.

Glauben an die eigenen Kräfte – das ist dir doch wichtig – so wie dieses Kätzchen in Da bin ich.
Es ist die Einmaligkeit jeden Wesens, was mir wichtig ist. Das ist etwas, das ich jetzt den Kindern in Fechenheim* zu vermitteln versuche. Wenn sechs oder sieben Kinder denselben Traum haben, nämlich tolle Fußballer zu werden, dann versuche ich herauszukriegen, wie Buraks Fußballertraum aussieht und wie er sich unterscheiden könnte von dem Fußballertraum, den Andreas hat.

In deinen letzten Büchern ist mehr Autobiografisches enthalten. Die Beschreibung, wie die Welt in Schutt und Asche zerfällt, das ist doch deine eigene Erfahrung. Um einen herum sterben die Menschen, man wuselt sich durch.
Beim roten Wolf fällt es sehr auf – und da gab es auch eine frühe Fassung mit noch deutlicheren Bezügen, wo es nicht nur ein Kind gibt sondern drei – wie bei uns, und es gab ja den Vater, der im Osten fiel und uns, die zum Westen flohen. Die Flucht war zwar nicht so – im Planwagen, – aber trotzdem ging es da um das Entwurzelt-Sein, um den Überlebenskampf. Obwohl der Ur-Einfall ein ganz anderer war: Es gibt ja mehrere Geschichten von Menschen, die von Wölfen großgezogen wurden – Mogli, Romulus und Remus, das Thema, das Truffaut bearbeitet hat, – aber daß ein kleiner Hund von Wölfen großgezogen wird, was ja eigentlich naheliegender ist, das war mein Grundeinfall. Daß sich das dann so mit meiner eigenen Geschichte vermischt hat, das wäre mir vor dreißig Jahren sicher nicht passiert.

Man sieht das ja auch bei Ungerer, daß er jetzt die Nazizeit und die Kriegserlebnisse in seinen Bilderbüchern verarbeitet. Hat das mit dem Älterwerden zu tun?
Ja.

Was würdest du heute jungen Illustratoren raten? Hast du so etwas wie einen Rat?
Das habe ich kaum. Weil ich ja selbst als junger Illustrator keinen Rat erfahren habe, habe ich eine andere Methode schätzen und lieben gelernt, und die kann ich jedem anempfehlen: Daß man sich begeistert für Alles und Jedes und daß man versucht, das, was einem gefällt, ähnlich zu machen. Das hat zunächst nichts mit Plagiaten zu tun, sondern sich auszuprobieren in die verschiedensten Richtungen. Um dann festzustellen – nach einem Jahr oder einem halben: so doll ist das ja nun nicht. Die Begeisterung für das frisch gelegte Ei läßt nach und man schaut es mit einem gewissen Befremden an und stellt fest: das kann ich ja heute auf Anhieb besser. Dann muß man es auch machen. Zum Beispiel eine Situation »einer hat Angst und der andere triumphiert« – wie kann man das noch schlagender zeichnen?

Das heißt: zeichnen, zeichnen, zeichnen, oder?
Ja – zeichnen, zeichnen, zeichnen kann nie falsch sein.

Was sind deine Pläne? Hast du welche?
Ich sitze wie immer an sechs bis neun Projekten und treibe die voran – ein Theaterstück, auch eine Oper ist dabei, wo ich nicht nur das Libretto sondern auch die Ausstattung machen werde, und sowas wie Regieassistenz im Hintergrund, wenn man schon dabei ist – und dann zeichne ich. Es passiert in letzter Zeit immer mehr, daß aus Stücken, die ich mache, Bücher werden und daß aus Büchern Stücke werden; die Möglichkeiten, die ich habe: Theater, meine Zeichnerei, das Schreiben auszukosten. Wenn man eine Geschichte hat, ist es sehr attraktiv, viele Möglichkeiten zu haben, zu überlegen: »Wenn ich die Geschichte mit ganz anderen Mitteln erzähle, bekommt der Geschichte das? Wird sie dann noch schlagender, witziger, trauriger, je nachdem, was die Absicht ist. Das gefällt mir heute, dieses Spielen mit Möglichkeiten, verschiedene Medien zur Hand zu haben.«

… und wissen, daß man über sie verfügt.
Ja. Ich hab das gern, wenn jemand zu mir kommt und sagt: Mach mir doch mal eine Geschichte, die so und so geht – ein Schauspieler zum Beispiel. Wenn so ein Anstoß kommt, dann kann man spielen mit dem Thema.

Gab es für die letzten Bilderbücher auch einen Anstoß von außen?
Es gibt immer einen Grundeinfall, der manchmal auch seinen Anstoß von außen erfährt, und dann zu einem Buch führt, das ist immer verschieden. Mein erstes Glas Bier (Diogenes, 1998) zum Beispiel, da saß ich im Auto und sah einen kleinen Bussard, kaum zu erkennen, weil er genau die Farbe des Feldes hatte. Das hat eine Kindheitsassoziazion ausgelöst, als wäre das die Seele des verstorbenen Schulkameraden. Ich schrie nach Papier, und meine Freundin mußte anhalten, weil das Papier im Kofferraum lag. Noch während der Autofahrt habe ich das Buch fertiggemacht.
Bei Wir können noch viel zusammen machen weiß ich noch, daß ich morgens im Bett die Idee hatte von der vorletzten Seite. Wo ein Schwein, ein Fisch und ein Vogel befreundet sind und das, was sie nicht können, von den anderen lernen. Das war eigentlich ein Cartoon-Einfall, die Schlußpointe. Danach habe ich die Idee wachsen lassen.

Du sagtest mal, du fändest die Trennung von Wort und Bild – zum Beispiel bei Preisen – unsinnig.
Man bekommt einen Preis für ein Kinderbuch – dann geht es um den Text und die Bilder werden gar nicht wahrgenommen. Bei einem Illustratorenpreis interessiert der Text nicht. Daß beides – nämlich Text und Bild – eine Geschichte erzählen, sollte, meine ich, vorrangig sein. Das müßte anders wahrgenommen werden: Da erzählt jemand mit den Mitteln des Wortes und auch mittels des Bildes – wie macht er das? Beides sind Bausteine zum Erzählen – beim Film ist das selbstverständlich. Sicher gibt es Beispiele dafür, daß eine Geschichte gut ist, aber blöde bebildert, oder daß es schöne Bilder zu einer läppischen Geschichte gibt. Das kann es natürlich auch geben, wenn beides aus einem Kopf kommt. Aber etwas anderes sind Illustratoren, die den Text heilig nehmen müssen, weil er nicht von ihnen ist. Die machen eben immer nur Illustrationen. Aber das gibt es eben besonders im modernen Bilderbuch, daß die Bilder gar nicht gehen ohne den Text und der Text nicht ohne die Bilder.

Du erwähntest eben den Film. Das Bilderbuch hat ja viel Ähnlichkeit damit – es gibt eine Geschichte, man muß die Abläufe visualisieren, es gibt eine Bildregie, man überlegt, welche Dinge oder Figuren man groß ins Bild setzt, welche in den Hintergrund, es gibt ein Bühnenbild …
… ja, wie im Theater. Der Hauptgrund, weshalb ich jetzt wieder mehr Bilderbücher zeichne ist, daß ich mich von der Regie zurückgeogen habe, daß ich den Kampf mit den Schauspielern irgendwann an den Nagel gehängt habe und jetzt wieder meine von mir gezeichneten Männchen inszeniere.

* Friedrich K. Waechter arbeitet seit Herbst 2000 als »Schulkünstler« in einer Schule in Fechenheim.